Zubi - Magazin - Seite 21
Dr. med. Hanspeter Betschart
Chefarzt Berit Sportclinic, SEMS Sportarzt, Facharzt für Allgemeine Innere
Medizin, FMH Sonographie des Bewegungsapparates SGUM, Chief Medical
Officer Swiss Olympic
Faktoren: Wer stark schwitzt und sich nicht umzieht, kühlt aus.
Auch trockene Schleimhäute schwächen, wie erwähnt, unsere Abwehr. Was allerdings viele vergessen: Nicht die Kälte ist schuld, dass
wir im Winter häufiger krank werden, sondern die Nähe zu anderen.
Wir verbringen mehr Zeit in geschlossenen Räumen, das ist das
wahre Paradies für Erkältungsviren. Kurz: Bewegung in der Kälte ist
gut – solange man’s richtig macht.
Was ist beim Wintertraining in Bezug auf
Regeneration besonders wichtig?
Die Prinzipien bleiben gleich wie im Sommer. Regeneration braucht
vor allem Schlaf, Essen und Trinken. Im Winter spüren wir Hunger
und Durst oft weniger – dabei wäre genau das wichtig, um die Energiespeicher zu füllen und sich zu erholen.
Ein Punkt wird im Winter aber besonders entscheidend: die richtige
Kleidung. Wenn wir unpassend angezogen sind, verliert der Körper
viel Energie – und zwar nur dafür, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Das ist Energie, die uns dann bei der Regeneration
oder im Sport selbst fehlt. Deshalb mein Tipp: Auch im Alltag immer gut einpacken, nicht nur beim Training. So bleibt die Energie
da, wo sie hingehört: im Körper.
Was braucht’s beim Sport in der Kälte wirklich an Kleidung?
Reicht der klassische Zwiebellook oder lohnt sich Hightech
oder Merinowolle?
Grundsätzlich hat sich der klassische Zwiebellook absolut bewährt.
Wichtig ist, dass die Kleidung atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit
gut abtransportiert – sonst kühlt man schnell aus. Materialien wie
Merinowolle oder funktionelle Synthetikfasern bieten hier klare
Vorteile: Sie halten warm, ohne sich nass oder klamm anzufühlen.
Wichtig im Winter ist vor allem der Schutz der Extremitäten. Di-
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