Zubi - Magazin - Seite 23
ckere Laufsocken und bei Schnee oder Nässe wasserdichte Schuhe
helfen, Kälte von unten fernzuhalten. Auch Hände, Hals, Mund und
besonders der Kopf sollten gut bedeckt sein – denn dort geht viel
Wärme verloren. Und zuletzt: freiliegende Hautstellen wie Wangen,
Nase oder Ohren. Sie sind bei Frost empfindlich. Ein Schlauchtuch
oder Fettcreme wie Vaseline schützt.
Stichwort Schuhwerk: Neben nassen Füssen ist auch Rutschgefahr ein Thema. Sollte man den Laufstil anpassen? Also etwa
kürzere Schritte machen, langsamer laufen – oder hängt das alles vom Profil der Schuhe ab?
Man sollte den Laufstil auf jeden Fall dem Untergrund anpassen –
gerade im Winter. Es lohnt sich, den Kopf einzuschalten. Kürzere
Schritte, weniger Tempo und ein stabilerer Abdruck helfen, auf rutschigem Untergrund sicher unterwegs zu sein.
Im Grunde ist es wie beim Autofahren im Winter: Man weiss nie
ganz genau, ob irgendwo eine Eisfläche lauert – also besser einen
Gang runterschalten. Wer das ignoriert, sorgt am Ende vielleicht
sogar für etwas mehr Arbeit bei mir. (lacht)
Welche Fehler siehst du beim Wintertraining immer wieder –
gerade solche, die am Ende in der Praxis landen?
Ein häufiger Fehler ist mangelndes Aufwärmen. Die Muskulatur
braucht bei Kälte länger, bis sie einsatzbereit ist – wer da direkt ins
Sprinttraining geht, riskiert Verletzungen.
Ein weiterer Klassiker ist unzureichender Kälteschutz. Und das betrifft nicht nur Breitensportlerinnen und -sportler, sondern auch
den Spitzensport. Ich sehe regelmässig Fälle, bei denen Bilder von
erfrorenen Ohrläppchen auf meinem Natelbildschirm landen.
Wer durch die
Nase atmet, hilft
dem Körper, die
kalte Luft vor
dem Eintritt in
die Lunge zu
erwärmen.
Du hast das Aufwärmen angesprochen… Besser drinnen oder
draussen?
Grundsätzlich spielt es keine grosse Rolle – Hauptsache, man wärmt
sich gut auf. Aber je länger man der kalten Luft ausgesetzt ist, desto mehr werden die Atemwege gereizt. Das kann bei längeren oder
intensiven Einheiten zum Problem werden. Im Spitzensport versuchen wir deshalb oft, die Kälteexposition zu begrenzen: Aufwärmen
drinnen, trainieren draussen – je nach Temperatur.
Bei besonders tiefen Werten kommen im Profibereich sogar spezielle Atemmasken zum Einsatz. Sie wärmen die Luft vor und schützen
so Lunge und Atemwege. Für alle anderen gilt: Schlauchtuch über
Mund und Nase. Nicht perfekt, aber deutlich besser als nichts – und
immer noch die einfachste Lösung.
Du läufst selbst gern – auch im Winter.
Was motiviert dich, und was bedeutet dir das Laufen?
Ein Ziel hilft – sei es im Frühling oder im Sommer. Die Zubi Trophy
wäre da zum Beispiel ein perfekter Ansporn. Aber letztlich geht’s mir
um mehr: Ich weiss, wie gut mir Bewegung tut, auch im Winter. Für
mich ist Laufen mehr als Training. Es ist Ausgleich zum oft dichten
Berufsalltag, eine Möglichkeit, abzuschalten, den Kopf freizukriegen
und meinem Körper etwas Gutes zu tun.
23