Zubi - Magazin - Seite 28
1 400 000 000 Poren pro
Membran-cm2.
Gore-Tex ist bekannt für seine Wind- und Wasserdichtigkeit bei
gleichzeitiger Atmungsaktivität. Grund dafür sind die Membranporen des
Textils: Ihr Durchmesser ist 1/20 000-stel eines Wassertropfens, aber rund
700-mal so gross wie ein Wasserdampfmolekül.
Es begann mit einer mutigen Idee in einer kleinen Kellerwerkstatt: 1958 gründeten Wilbert «Bill» L. Gore, seines Zeichens zuvor Ingenieur beim Chemieunternehmen DuPont, und seine Frau
Genevieve «W. L. Gore & Associates», um neue Anwendungsfelder
für PTFE (Polytetrafluorethylen) zu erforschen, das sein Arbeitgeber als uninteressant einstufte. Im Jahr 1969 experimentierte
Bill zusammen mit seinem Sohn Robert an neuen Möglichkeiten,
Fluorpolymere zu verarbeiten. Dann, fast zufällig, gelang Robert
ein entscheidender Durchbruch: Durch ein ruckartiges Ziehen an
einer PTFE-Stange entstand eine mikroporöse Struktur mit revolutionären Eigenschaften. Ein Moment der Begeisterung – der
Startschuss für eine Innovation, die Outdoorbekleidung für immer verändern sollte. Nur 7 Jahre später erhielt Gore-Tex das Patent für expandiertes Polytetrafluorethylen (ePTFE) – eine Technologie, die mittlerweile über 3500 Patente umfasst.
Die Wissenschaft hinter der Membran
Die Mikroporenstruktur macht Gore-Tex einzigartig: Mit 1,4 Milliarden Poren pro Quadratzentimeter ist sie nicht nur wasserdicht, sondern auch extrem atmungsaktiv. Ein Wassertropfen ist
20 000-mal grösser als eine dieser Poren – das verhindert das
Eindringen von Wasser. Gleichzeitig sind die Poren aber 700-mal
grösser als ein Wasserdampfmolekül, sodass Schweiss entweichen kann. Das Ergebnis: trockene und komfortable Füsse – egal
bei welchem Wetter.
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Maximale Qualität, minimaler Verschleiss
Mehr als 500 Marken weltweit setzen auf Gore-Tex in ihren Produkten. Die Qualität der Verarbeitung zeigt sich in der extrem niedrigen
Reklamationsrate: Weniger als 0,1 % der Produkte werden beanstandet. Um diesen Standard zu halten, setzt Gore-Tex auf umfassende Tests im eigenen Footwear Lab. Bevor ein Gore-Tex-Schuh
auf den Markt kommt, muss er strenge Prüfungen bestehen.
In den letzten 5 Jahren wurden weltweit 19 000 Schuhpaare und
15 000 Schuhkomponenten getestet – das entspricht etwa 3750
Paaren und 3000 Komponenten pro Jahr.
Im Flex-Test müssen Schuhe bis zu 500 000 Umdrehungen durchhalten, um die Belastungen im Alltag zu simulieren. In der Zentrifuge rotieren sie mit 250 Umdrehungen pro Minute, um ihre Dichtheit und Widerstandsfähigkeit zu prüfen. Diese Tests garantieren,
dass Gore-Tex-Schuhe auch unter extremen Bedingungen höchsten Komfort und Schutz bieten. Dank kontinuierlicher Forschung
und Entwicklung bleibt Gore-Tex auch nach über 5 Jahrzehnten der
Inbegriff für kompromisslose Performance – mit Zahlen, die für sich
sprechen.